Peter und Paul Festung


Die Peter-und-Paul-Festung (russisch Петропавловская крепость/Petropawlowskaja krepost) ist eine Festungsanlage aus dem frühen 18. Jahrhundert, die den Ursprung und das historische Zentrum der Stadt Sankt Petersburg bildet. Die auf der Haseninsel in der Newa gelegene Anlage beherbergt heute vor allem Ausstellungen und Museen und ist sowohl Touristenmagnet als auch Erholungsort für die St.-Petersburger. Die Festung ist zentraler Teil der zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärten St.-Petersburger Innenstadt.


Auf dem Gelände der Festung befindet sich die von 1713 bis 1732 gebaute Peter-und-Paul-Kathedrale, in deren Innenraum die meisten russischen Kaiser seit dem 18. Jahrhundert begraben liegen. Dieser erste bedeutende Kirchenbau der Stadt wurde ebenfalls von Domenico Trezzinierrichtet. Sein 122,5 Meter hoher Turm mit einer Windfahne in Form eines Engels, der sich um den Schaft eines 6,4 Meter hohen Kreuzes auf der vergoldeten Spitze dreht, blieb, wie von Peter dem Großen angeordnet, das höchste Gebäude der Stadt – bis zur Errichtung des städtischen Fernsehturms. Der ursprünglich hölzerne Turmhelm wurde nach einem Blitzschlag 1756 neu errichtet und bekam dabei nach Entwürfen des Holländers Harman van Boles schwere und massige Obergeschosse. Auch die beiden Portikus sind eine Hinzufügung des späteren 18. Jahrhunderts.Die Turmspitze wurde 1858 nach dem Vorbild der spitzen Nadel des auf dem anderen Newa-Ufer gelegenen Admiralitätsturms in Metall erneuert und mit vergoldeten Kupferplatten bekleidet. Berühmt wurde die Geschichte des Dachdeckers Pjotr Teluschkin, der den im Jahr 1830 durch einen Blitzschlag beschädigten Turmhelm mit einer Strickleiter erklomm und den Engel und das Kreuz in sechswöchiger Arbeit wieder aufrichtete. Das Kirchenschiff folgt dem für russische Großkirchen eher ungewöhnlichen Typ der Hallenkirche. Der Innenraum ist mit Kopien von Trophäen aus dem Nordischen Krieg und Wandmalereien geschmückt. Die Ikonostase, nicht mehr wie in der altrussischen Kunst eine gemalte Bilderwand, sondern als plastisch angereichertes, barockes Architekturelement aus Triumphbogenmotiven gestaltet, bezieht sich damit auf die Siege im Nordischen Krieg, die den Eintritt Zar Peters I. in den Kreis der europäischen Großmächte begründeten. Auch die Kanzel ist ungewöhnlich für eine russisch-orthodoxe Kirche. Angeblich wurde sie nur einmal benutzt – um Leo Tolstoi 1902 nach der Veröffentlichung seines orthodoxiekritischen Romans Auferstehung zu exkommunizieren.

Vor der Kathedrale befindet sich der Friedhof der Kommandanten der Peter-und-Paul-Festung, eine der ältesten erhaltenen Friedhofsanlagen Russlands, in der – sehr ungewöhnlich für die Zeit – sowohl Protestanten als auch russisch-orthodoxe Christen liegen.



Grabraum Nikolaus II.


Peter I., der Grosse

Peter I., der Große (russisch Пётр I Вели́кий, transkribiert Pjotr I Weliki), geboren als Pjotr Alexejewitsch Romanow (russ. Пётр Алексе́евич Рома́нов; * 30. Maijul./ 9. Juni 1672greg. in Moskau; †  28. Januarjul./ 8. Februar 1725greg. in Sankt Petersburg), war von 1682 bis 1721 Zar und Großfürst von Russland und von 1721 bis 1725 der erste Kaiser des Russischen Reichs.[1] Er gilt als einer der bedeutendsten Herrscher Russlands. Der Beiname Der Große bezieht sich dabei auf seine Leistungen, allerdings war auch seine Körpergröße entsprechend: Nach zeitgenössischen Angaben war Zar Peter tatsächlich ein Riese an Gestalt. Unterschiedliche Quellen nennen Maße zwischen 2,01 und 2,15 Meter.


Mittags Kanonenschuss

Die Peter-und-Paul-Festung gilt bis heute als das Herz Sankt Petersburgs. Besonders nachdrücklich wird sie den Bewohnern der Stadt täglich um zwölf Uhr mittags in Erinnerung gebracht. Seit dem 18. Jahrhundert wird um diese Zeit eine Kanone abgefeuert, ursprünglich diente dies dazu, den Stadtbewohnern die genaue Uhrzeit mitzuteilen.


Das Artilleriemuseum

„Das Artilleriemuseum in St. Petersburg ist aus historischer Sicht eines der schönsten Depots von Waffen, Geräten und einer Vielzahl anderer Objekte der Artillerie. Die Sammlung des Museums ist auf zwei Etagen angeordnet, auf einer wird die Geschichte der russischen Bewaffnung und Artillerie ab dem Ende des XIV. Jh. bis zum heutigen Tag gezeigt, auf der anderen sind hauptsächlich die Trophäen von Kriegen des XVIII. Jh. ausgestellt. Es gibt auch Gegenstände der Geschichte, die zufällig hierher gebracht wurden, wie die Uniformen von Peter I., Peter III., Katharina II., Alexander I., Nikolaus I.; der Sattel von Iwan dem Schrecklichen, das Wams von Peter dem Großen; die mit der Bagage von Friedrich II. von Preußen erbeuteten Uniformen und andere persönlichen Utensilien; die Totenmaske von Suworow; die Uniform, die Michail Andrejewitsch Miloradowitsch während seiner Ermordung am 14. Dezember 1825 trug; der Stuhl und der Stock von Rasin usw.“