Grosser Kremlplatz



Bei dem Großen Kremlpalast handelt es sich um einen Komplex aus mehreren repräsentativen Profanbauten, die in verschiedenen Jahrhunderten entstanden und allesamt als Wohn- und/oder Empfangsort für russische Großfürsten bzw. Zaren dienten. Noch lange vor der Fertigstellung des Komplexes im 19. Jahrhundert standen an dessen Stelle zuerst hölzerne und später steinerne Gemächer der Kremlherren.

Der zentrale Bestandteil des Komplexes ist der in den Jahren 1838–1849 erbaute klassizistische Kaiserpalast. Er steht fast unmittelbar am Abhang zur Moskwa hin und ist daher besonders gut aus südlicher Richtung sichtbar, beispielsweise vom gegenüberliegenden Flussufer aus. Erbaut nach einem Entwurf des bekannten Moskauer Architekten Konstantin Thon im Auftrag des damaligen Zaren Nikolaus I., diente der Palast bis 1917 als Wohn- und Arbeitsresidenz für den Zaren, seine Familie und die Gefolgschaft während ihrer Aufenthalte in Moskau. Da der Palast aber auch repräsentative Zwecke zu erfüllen hatte und in dieser Funktion beispielsweise als Austragungsort feierlicher Empfangszeremonien genutzt wurde, wurde er in seinem Inneren mit äußerst prunkvollen Paradesälen ausgestattet, die heute als Hauptsehenswürdigkeit des Palastes gelten. Diese fünf im Erd- und im Obergeschoss gelegenen Säle wurden nach den höchsten Staatsauszeichnungen des Russischen Zarenreichs benannt, ihre Einrichtung und Ausstattung unterscheidet sich wesentlich voneinander und hat jeweils einen eigenen thematischen Schwerpunkt. Der bekannteste der fünf Paradesäle ist der Georgssaal, der seinen Namen dem russischen Georgskreuz verdankt und in dem bis heute Träger hoher Staatsauszeichnungen geehrt werden.